4 Tipps für deine körperliche Gesundheit
Gesundheit – ein großes Thema. Doch was ist „Gesundheit“ überhaupt? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit als einen „Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“. Daran sieht man ja schon, wie groß das Thema ist. Es hat somit etwas mit Wohlbefinden auf mehreren Ebenen zu tun …
Ich unterscheide da gerne folgende Bereiche:
- Körperliche Gesundheit
- Emotionale Gesundheit
- Mentale Gesundheit
- Spirituelle Gesundheit
- Psychische Gesundheit
Ich werde nach und nach ausführliche Blogartikel dazu schreiben. Hier findest du den ersten Artikel zur körperlichen Gesundheit.
Wir alle haben einen physischen (und einen feinstofflichen) Körper. Der physische Körper ist unsere „Hülle“, den wir (und andere) berühren können und der uns Zeichen gibt, wenn irgendetwas bei uns nicht stimmt. Durch unseren Körper können wir uns selbst, unsere Körperempfindungen und Gefühle wahrnehmen, d.h. durch unseren Körper können wir Gefühle fühlen und Körperempfindungen spüren.
Dein Körper ist dein bester Freund. Denn er zeigt dir deine Themen und wo es gerade Beachtung braucht. Körperliche Symptome (Schwindel, Tinnitus, Magenschmerzen, Rückenschmerzen, Bluthochdruck, Schlafprobleme etc.) sind in meiner Wahrnehmung ein Zeichen dafür, dass es für dich an der ein oder anderen Stelle mehr Selbstfürsorge braucht.
Anita Moorjani beschreibt es in ihrem Buch „Heilung im Licht“ mit den Worten „Für mich ist das Auftreten der Symptome der Versuch meines Körpers, mich zu heilen“. Das mag auf den ersten Blick abstrus klingen, doch wenn du mal die Erfahrung gemacht hast, dass du mehr bist als du denkst, dann verstehst du es. Dann weißt du, worum es im Kern geht. Dann weißt du, wie dein Körper dir dabei hilft, dir (ge)wahr zu werden.
Also höre auf deinen Körper, nimm die Symptome ernst und erforsche, worum es im Kern geht, d.h. welches Thema sich dahinter verbirgt und werde mehr zu dem, der du eh schon bist. Dein Körper möchte, dass es dir gut geht. Danke deinem Körper, dass er dir diese Signale gibt. Tu deinem Körper jeden Tag etwas Gutes und versorge ihn gut. Nähre deinen Körper mit:
- Gesunder Ernährung
- Gesunder Bewegung
- Gesundem Körperkontakt
- Gesundem Schlaf und Muße
1.) Gesunde Ernährung:
Welche Nahrung nimmst du zu dir? Trinkst du genügend Wasser? Wieviel Alkohol trinkst du? Rauchst du? Mach dir bitte bewusst, dass alles, was du zu dir nimmst, in deinem Körper landet. Du nimmst es direkt über den Mund auf. Du entscheidest, was du zu dir nimmst. Du hast immer die Wahl. Mir geht es jetzt hier nicht darum, dir in irgendeiner Form zu sagen, was du ab heute essen oder trinken sollst. Mir geht es um Bewusstwerdung, dass du es bewusst mitbekommst, was du tust und ein Gespür für dich und deinen Körper entwickelst. Darum geht es mir. Dass du dir bewusst wirst.
Meine Ernährungsveränderung:
Vor meinem Burnout habe ich mir nicht wirklich viel Gedanken übers Essen und Lebensmittelherstellung gemacht. Ich war unbewusst. Ich war ein Discounter-Einkäufer (Geiz ist geil), gepaart mit teuren Schmankerl aus Delikatessläden. Ich habe Biomärkte belächelt und Vegetarier als „Gutmenschen“ abgetan. Wein hatte ich immer zu Hause, den guten Tropfen, der zum Essen niemals fehlte und der mich ein Stück weit „betäubte“. Für alle Raucher: Rauchen hat übrigens denselben Effekt. Auch hier betäubst du dich. Ist dir das bewusst?
Mir ist das Bewusstsein darüber, was ich meinem Körper zufüge, bei meinem ersten 10-tägigen Schweige- und Meditationsretreat gekommen. Ich war in dem Moment von mir selbst schockiert, wie fahrlässig ich meinen Körper behandelt habe und wie wenig Gewichtung ich ihm gegeben habe. Was habe ich doch alles an ungesundem Essen und Trinken zu mir genommen! Wie sehr hatte ich mich „benebelt“. Mir ist der Zusammenhang zwischen gesunden und bewusstem Essen und Wohlbefinden / Gesundheit sehr klar geworden und ich entschied: „Soweit lasse ich es nie wieder kommen. Ich möchte, dass es mir und meinem Körper gut geht. Es darf mir gut gehen. Schluss mit dem Raubbau an meinem Körper“.
Insofern hat sich meine Ernährungsweise sehr verändert. Ich schaue heute sehr genau hin, was ich esse und trinke. Ich bin da allerdings nicht dogmatisch unterwegs, ich esse nach wie vor, worauf ich Lust habe, allerdings aus einer bewussten und achtsamen Haltung heraus. Ich kaufe heute überwiegend Bio-Produkte, esse selten Fleisch und trinke ab und zu ein Gläschen Wein. Ich höre auf meinen Körper, was er braucht und was er nicht braucht.
2.) Gesunde Bewegung:
Körperliche Bewegung ist mega wichtig, das weißt du selbst. Weißt du noch, wann du dich das letzte Mal bewegt bzw. Sport gemacht hast und wie du dich danach gefühlt hast? Hach, einfach nur ausgeglichen, glücklich und richtig wohl, stimmt’s? Ganz genau. Denn körperliche Bewegung bzw. Sport baut Stress ab (genauer gesagt, das Stresshormon Cortisol) und schüttet zudem unter anderem das Glückshormon Serotonin aus. Deshalb fühlst du dich so happy. Dabei ist es ganz egal, wie du dich bewegst. Vielleicht joggst du, fährst Fahrrad, vielleicht machst du lange Spaziergänge und Wanderungen, vielleicht ist eine Ballsportart genau dein Ding. Vielleicht aber auch Yoga, Zumba oder Tanzen. Egal, was du machst. Finde deine Lieblings-Bewegungsart und bewege dich ausgiebig – und mach dich selbst dabei glücklich.
Wichtig bei Burnout-Kandidaten: Wenn du dazu neigst, dich über sportliche Leistungen / Erfolge zu definieren, d.h. du häufig über deine eigene körperliche Grenze gehst und dich bis zur Höchstleistung antreibst, empfehle ich dir dringend, dir dies bewusst zu machen. Häufig reicht es aus, das Tempo zu drosseln und weniger bzw. langsamer zu machen. Dann wird aus Leistungsdruck wieder Spaß und Freude. Manchmal tauchen in dieser Phase auch neue Sportarten und Bewegungsformen auf, die dich auf deinem Weg zu einer gesünderen Bewegung unterstützen.
Meine Bewegungsveränderung:
Vor und während meines Burnouts habe ich mich eigentlich nur im Fitnessstudio bewegt. Mit Stöpseln im Ohr auf einen Monitor mit Musikvideos oder Naturszenen glotzend. Wie absurd … Mit meinem Burnout habe ich für mich das Tanzen wiederentdeckt. Tanzen ist meine Form des Ausdrucks und der Bewegung. Ich tanze für mich fast jeden Morgen. So fängt für mich der Tag an. Mit einem Song, zu dem ich mich bewege. Mal langsam und sanft, mal treibend. So, wie ich es gerade brauche: Aktivierend oder zum sanften Ankommen in den Tag.
Ich habe inzwischen für mich ganze „Tanzwellen“ oder „Bewegungsmeditationen“ erstellt, zu der ich mich bewege. Falls du nicht weißt, was eine „Tanzwelle“ ist: Eine Tanzwelle ist eine Aneinanderreihung von Musikstücken, die bestimmte Qualitäten repräsentieren und dramaturgisch so zusammengefügt sind, so dass eine „Welle“ entsteht. Sprich: Zuerst kommen zum Beispiel sanfte und weiche Musikstücke, anschließend die etwas schnelleren, danach wilde Lieder und anschließend ebbt der Beat wieder ab, so dass am Ende wieder langsamere Stücke gespielt werden. Eine Welle eben …
Wenn ich mich bewege, nehme ich gerne meine Stimme mit dazu, d.h. ich singe oder töne zur Bewegung. Dabei geht es hier nicht um Perfektion oder ums „schön Singen“, sondern um Ausdruck von dem, was gerade da ist.
Doch zurück zu meiner morgendlichen Bewegungsroutine: Nach der Tanzsession (die meist gar nicht länger als 10 min dauert), mache ich Yoga. Ich liebe den Sonnengruß und ergänze ihn mit verschiedenen Elementen aus dem Qi Gong, Bioenergetik oder der Meditation.
So starte ich in den Tag. Um mein Immunsystem zu stärken, benutze ich vor der Dusche eine Spezial-Körperbürste und dusche mich am Ende mit kaltem Wasser ab. Brrrr, herrlich. Wenn du noch mehr Informationen haben möchtest, dann lade dir hier meine 7 Tipps, wie du dein Immunsystem stärkst als Zusammenfassung runter: Immunsystem stärken
3.) Gesunder Körperkontakt:
Körperkontakt und Berührungen sind wichtige Grundbedürfnisse in unserem Leben. Umarmungen, Kuscheln, Streicheln und berührt werden stärkt unser Immunsystem und wirkt sich positiv auf unser vegetatives Nervensystem aus. Bei einer Umarmung von 20 Sekunden und mehr wird das Kuschel- oder Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, was wiederum deinen Cortisolspiegel (Stresshormon) reguliert. Körperkontakt und Umarmungen steigern somit dein Wohlbefinden und fördern deine Gesundheit. Ist das nicht super? Wenn du jetzt vielleicht denkst „Oh je, nee, soviel Nähe mit einem Menschen möchte ich nicht“, mag ich dir sagen: Das verstehe ich. Es muss auch nicht unbedingt ein menschliches Wesen sein, dass du da streichelst. Du kannst auch Tiere streicheln. Das hat denselben Effekt – und vielleicht möchtest du dich ja im nächsten Schritt an einen lieben Menschen wagen …
Daher schaue für dich hin: Wieviel körperliche Nähe hast du gerade? Genug oder gefühlt zu wenig? Lebst du deine Sexualität? Ja oder nein? Wenn du mehr Körperlichkeit leben möchtest: Was kannst du tun, damit du mehr Berührungen in deinem Leben bekommst und auch gibst?
Meine Körperkontaktveränderung:
Vor meinem Burnout hatte ich sehr wenig Körperkontakt und in der sehr akuten Phase meines Burnouts so gut wie gar keine Intimität mit meinem damaligen Partner. Ich war einfach zu erschöpft und die Medikamente, die mich „einnebelten“ und „sedierten“, unterstrichen meine Unlust. Zudem wollte ich einfach nur Ruhe haben von diesem ganzen „Körperkontakt-Stress“. Denn das war es für mich. Körperkontakt stand für Stress. Bloßes Berühren, liebevolles Kuscheln und längere Umarmungen kannte ich gar nicht. Das war mir fremd.
Ich wusste nicht, dass Berührungen gesund machen, vom Oxytocin-Booster wusste ich nichts. Und selbst wenn: Ich hätte mir damals nie erlaubt, nach einer Berührung zu fragen bzw. mir diese zu holen. Das durfte ich nach meinem Burnout erst einmal lernen und ich hatte ein wahres Aha-Erlebnis, als ich bei einem Seminar begriff (genauer: erfuhr): „Ich darf Umarmungen und Liebe in mein Leben holen. Ich darf das. Ich darf nach Umarmungen und Liebe fragen. Wann immer ich das möchte.“ Diese Erkenntnis und Erlaubnis an mich selbst haben mein Leben sehr stark verändert. Von da an ging’s rund … Ich hab mich einiges getraut:
- Free-Hugs-Aktionen mit Freundinnen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt
- Contact Improvisation (Tanz- bzw. Bewegungsform)
- Massagen (gerne mit warmen Öl)
- Kuschelpartys (gibt’s in jeder größeren Stadt, einfach mal googeln)
- Bonding (Therapiekonzept)
Heute bin ich ein richtiger „Umarmungsfreund“. Ich umarme sehr viel und lange. Doch auch hier schaue ich, wie sich der Kontakt anfühlt. Fühlt es sich stimmig an? Ja oder nein? Wenn nicht, dann lasse ich es, sage Nein und grenze mich ab. Denn ich weiß: Nur gesunder Körperkontakt tut mir gut. Und den kann ich heute – dank der Verbindung zu meinem Körper – erspüren.
4.) Gesunder Schlaf und Muße:
Ein gesunder Schlaf und Zeit für Muße sind super wichtig: Denn hier laufen sämtliche Regenerationsprozesse im Körper ab und wir laden unsere Akkus wieder auf. Wenn du schlecht abschalten kannst, unruhig schläfst und nachts Grübelattacken hast, dann probiere es mal mit Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen. Meine Empfehlung ist, dass du besonders abends keine Nachrichten mehr guckst und auch keine aufwühlenden Filme schaust. Denn damit „fütterst“ du dein Gehirn mit negativen Botschaften und Szenen. Gerade wenn du hochsensible und sehr empathische Züge hast, schau dir dringend deinen Medienkonsum an. Ähnlich wie bei der Ernährung konsumierst du nämlich auch hier – über Augen und Ohren. Daher schau für dich hin, wie du dich medial (medienbezogen) „ernähren“ möchtest. Was möchtest du zu dir nehmen und was nicht? Auch hier hast du die Wahl.
Um dein Immunsystem zu stärken und Stresshormone abzubauen, geh raus in die Natur und erkunde, was du wahrnehmen kannst. Spaziergänge im Grünen sowie „Waldbaden“ (so heißt das ja jetzt) steigert dein Wohlbefinden auf Anhieb. Vielleicht möchtest du dich auch lieber aufs Sofa kuscheln, ein gutes Buch lesen oder eine Runde stricken. Vielleicht entspannst du dich am besten bei einem Saunabesuch. Was auch immer du machst: Nimm dir die Zeit für Muße: Dem Nichts-Tun, Krafttanken und Entspannen.
Meine Entspannungsveränderung:
Nach meinem Burnout habe ich erst einmal den Fernseher entsorgt sowie sämtliche Tageszeitungen. Ich höre seitdem auch kaum noch Radio bzw. schalte bei den Nachrichten ab. Ich mag mein Gehirn nicht mehr mit Negativschlagzeilen und Informationen, die mich gefühlt „vernebeln“, füttern. So empfinde ich das inzwischen. Ich vertraue darauf, dass mich die Informationen, die mich erreichen sollen, erreichen. Und das tun sie auch.
Ich habe nach meinem Burnout viele Entspannungstechniken ausprobiert und bin persönlich ein Freund von Phantasiereisen / Traumreisen (angeleitete Meditationen) sowie von Musik, die mit binauralen Tönen untermalt sind. Zudem meditiere ich nach wie vor und habe vor eine paar Jahren beschlossen, aus Berlin wegzuziehen. Ich wusste, dass es mich mehr in die Natur zieht. Ja, dass ich Natur um mich herum brauche, um mich noch mehr zu entspannen und tiefer durchatmen zu können.
Das kann ich jetzt. Ich wohne mitten auf dem Land. Denn Naturkontakt ist inzwischen für mich DER Entspannungsbeschleuniger geworden. Hier kann ich tief entspannen und ich sein.
So, das waren die wichtigsten Punkte, wie du deine körperliche Gesundheit stärken bzw. beibehalten kannst: Über Ernährung, Bewegung, Körperkontakt sowie Schlaf und Muße. Vergiss bitte nicht: Dein Körper ist dein bester Freund.
Deshalb:
- Verbinde dich mit deinem Körper (über Meditation, Achtsamkeit, Bewegung, Tanz, Stimme …)
- Höre auf deinen Körper (was braucht er bzw. du? Was brauchst du nicht?)
- Gib deinem Körper einen Ausdruck (über Bewegung, Gesang, Kommunikation, Kunst, Schreiben …)
- Pflege deinen Körper und sei liebevoll zu ihm (Bewegung, Körperpflege, Körperkontakt …)
- Ernähre deinen Körper in einer bewussten Form (Nahrung, Körperkontakt, Medienkonsum …)
- Danke deinem Körper (mit einem Ritual, Meditation, Gebet …)
Ich hoffe, ich konnte dich mit der ein oder anderen Information inspirieren und dass du körperlich wieder gesund wirst bzw. bleibst – und mehr bei dir selbst ankommst. Das wünsche ich dir. Von Herzen.
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