Ulf Kepper

Warum glaube ich, dass ich Managern oder Führungskräften in ähnlichen Situationen etwas zu geben habe? Nun, ich habe das „Spiel“ sehr lange selbst mitgemacht. Ich weiß, was es heißt, große Verantwortung zu tragen und Entscheidungen zu treffen, die Einfluss auf viele Menschen haben. Ich weiß, wie es sich anfühlt, dabei unter permanenten Druck zu stehen, weil die vorgegebenen Ziele und Zahlen erreicht werden müssen. Ich habe erlebt, welche Kraftanstrengungen es erfordert, immer funktionieren zu müssen und präsent zu sein. Denn schließlich darf ja keiner merken, dass es einem seelisch nicht mehr gut geht. Ich habe aber auch erfahren, was es heißt, wenn man seine Gesundheit verliert und dass man sie nicht aufs Spiel setzen darf!

Gerade als Führungskraft will man den Mitarbeitern und Kollegen als Vorbild dienen. Aber wie will man die Rolle authentisch ausfüllen, wenn man gar nicht mit sich selbst im Reinen ist? Ich habe mir lange eingeredet, dass ich meine Rolle als Führungskraft weiter ausfüllen kann, wenn ich nur ein paar kleine Dinge in meiner Einstellung oder meinem Verhalten korrigiere. Leider sind es nicht nur die kleinen Dinge, sondern man muss schon etwas tiefer schauen.

Eine neue Aufgabe

Ich habe mit Hilfe von guten Menschen in meiner Umgebung gelernt, wie man schrittweise näher und näher zu sich kommen kann. Was sich auf diesem Weg für Möglichkeiten ergeben, ist ein spannender Prozess, aber er erfordert einen bewussten Veränderungswillen. Ob man nun im gleichen oder ähnlichen Job bleiben sollte oder – so wie ich – eine komplett neue Aufgabe annimmt, gilt es in diesem Prozess herauszufinden. Aber eines ist klar, so kann es nicht weitergehen.

Ich habe mich entschieden: Ich möchte Menschen in ähnlichen Situationen unterstützen und mit ihnen gemeinsam Perspektiven für eine Entwicklung raus aus dem Hamsterrad finden. Ich habe selbst über 25 Jahre lang die Anforderungen an Führungskräfte im mittleren, aber auch im obersten Management kennengelernt. Auch habe ich in all den Jahren meine Aufgabe als Coach für meine Mitarbeiter, aber auch für Kollegen immer weiter entwickeln können und diese Rolle und meine Fähigkeiten darin immer mehr schätzen gelernt.

Der Sparringspartner

Überlastungssituationen, die zum Burnout führen können, sind bei weitem nicht nur Managern vorbehalten. Ich glaube aber, dass Führungskräfte ganz spezifischen Rahmenbedingungen unterliegen, die den Umgang mit der Situation zu einem wahren Drahtseilakt werden lassen. Ich bin davon überzeugt, dass es für eine Führungskraft einfacher ist, über dieses schwierige Thema mit jemanden zu reden, der diese Rahmenbedingungen sehr gut versteht. Ich hätte damals sehr gerne einen solchen Kontakt gehabt.

Mein bisheriges Leben und die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, machen mich daher zu einem sehr guten Sparringspartner und Berater für Führungskräfte auf allen Ebenen.