Hilfe bei Burnout: Therapien, die uns geholfen haben
Ist bei dir ein „Burnout“, Depression, Angststörung oder ähnliches diagnostiziert worden und suchst du nun nach einer geeigneten Therapie? Vielleicht warst du bereits wegen Burnout in einer Klinik und bist nun auf der Suche nach einer fortführenden Therapie bzw. Begleitung, die für dich passt?
Hier findest du die gängigen Therapieformen, die derzeit von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sofern es sich um eine psychische Störung mit „Krankheitswert“ (wie z.B. Depression, Angststörung, Persönlichkeitsstörung, Psychosomatische Störung etc.) handelt. Zudem habe ich dir weitere Therapie- und Begleitungsformen sowie Präventionskurse aufgeführt, die für dich auf deinem Weg interessant sein könnten.
Therapien, die von der Krankenkasse übernommen werden
- Verhaltenstherapie (VT)
- Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)
- Analytische Psychotherapie („Psychoanalyse“)
- EMDR (bei Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen)
Am besten besprichst du deine Situation ganz offen und ehrlich mit deinem Arzt des Vertrauens, der deine erste Anlaufstelle sein sollte. Wenn du das Gefühl hast, dass dir dein Arzt nicht wirklich weiterhelfen kann, suche einen anderen Arzt auf. Solange, bis du gefühlt in den richtigen Händen bist. Lass dich bei dieser Gelegenheit gleich mal von oben bis unten durchchecken und ein „großes Blutbild“ machen, um eventuelle Mangelerscheinungen (Eisen, Vitamin B12, Vitamin D, Zink, Selen etc.) sowie Entzündungen im Körper auszuschließen.
Was tun, wenn du lange auf einen Therapieplatz warten musst?
In der Regel liegen die Wartezeiten auf einen Therapieplatz bei mehreren Wochen und manchmal sogar mehreren Monate. Das ist natürlich in einer Akutsituation völlig alarmierend und indiskutabel. Wenn du deine Wartezeit bis zur Therapie nutzen möchtest, besteht immer die Möglichkeit, dass du dich in der Zwischenzeit auch anderweitig begleiten lassen kannst. Das übernehmen zwar gewöhnlich nicht die Krankenkassen, doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Therapien / Begleitungen auf Selbstzahlerbasis manchmal sogar „zielführender“ sein können. Das liegt mitunter daran, dass Therapien auf Selbstzahlerbasis nicht die „Krankheitsschublade“ bedienen und der Klient / Patient sich begleiten lässt, um eigenverantwortlich gesund zu werden.
Ich liste dir unten weitere Therapieformen und Möglichkeiten auf, mit denen ich selbst Erfahrung gemacht habe. Ich habe einiges ausprobiert, da mir persönlich die oben genannten Therapieformen nicht wirklich geholfen haben und ich neugierig war, was es sonst noch alles gibt und diese zudem ganz wunderbar meine Fortbildungen ergänzten.
Übrigens: Dass die gängigen Therapien nicht unbedingt etwas für mich waren, hat nach heutigen Kenntnisstand mit diesen zwei Faktoren zu tun:
- Mit meiner damaligen Kontaktunfähigkeit und der Kontaktunfähigkeit des Therapeuten / der Therapeutin
- Mit den häufig dogmatisch ausgeführten Therapiemethoden und Unwissenheit über ganzheitliche Ansätze seitens des Therapeuten / der Therapeutin
So wird nach meiner Erfahrung bei den gängigen Therapiemethoden SEHR viel geredet (ohne wirklich miteinander in Kontakt zu sein). Reine Kopfsache. Das konnte ich ja. Das war nicht mein Problem. Womit ich Schwierigkeiten hatte, war mich selbst, meine Gefühle und meinen Körper zu spüren. Ich weiß noch, wie ich in den Sitzungen vorgeschlagen habe, ob wir nicht mal etwas anderes machen können – außer bloß reden. Etwas Körperliches, mit Bewegung. Darauf wurde nie eingegangen. Meine heutigen Phantasien dazu:
- Der Therapeut / die Therapeutin wollte nicht, dass ich etwas vorschlage, denn schließlich weiß er / sie ja, was gut für mich ist (ein richtiger Experte eben … )
- Der Therapeut / die Therapeutin war darin nicht ausgebildet und von meiner Idee überfordert
- Der Therapeut / die Therapeutin hat nicht gewusst, wie er / sie dies mit der Krankenkasse hätte abrechnen können
Da meine damaligen Therapeuten allesamt keine gestalttherapeutische Haltung hatten (bzw. darin nicht ausgebildet waren), kam dies jedoch in den Sitzungen nicht zur Sprache. Es wurde nicht „in Kontakt gebracht“, so dass gefühlt alle Sitzungen „kontaktlos“ waren – und letztendlich die Therapie nicht zielführend sein konnte.
Heute weiß ich Folgendes – allerdings auch nur, weil ich selbst darin ausgebildet bin: Die Kontaktfähigkeit des Therapeuten, also die Qualität der therapeutischen Beziehung zwischen Therapeut und Klient, trägt nachweislich zum Therapieerfolg bei!
Das wusste ich jedoch damals alles nicht. Ich hatte weder das psychologische Wissen noch die persönliche Erfahrung damit gemacht. Ich hatte zwar in den Sitzungen ständig ein „komisches Bauchgefühl“, bin jedoch – weil ich in meinen Augen auch keine andere Wahl hatte – bei diesen Therapeuten geblieben. Zudem dachte ich: „Na ja, vielleicht muss das ja so sein“. Heute weiß ich: Nein, das muss nicht so sein. Und sollte auch so nicht sein!
Die Therapeuten-Klienten-Beziehung
- Hast du ein gutes Gefühl bei deinem Therapeuten / deiner Therapeutin?
- Vertraust du deinem Therapeuten / deiner Therapeutin?
- Stimmt die Chemie zwischen dir und deinem Therapeuten / deiner Therapeutin?
Wenn nicht, sprich deine Gedanken / Gefühle direkt an und schaue, wie die Reaktionen darauf sind. Geht dein Gegenüber darauf ein? Rechtfertigt sich der Therapeut / die Therapeutin und / oder nimmt er oder sie etwas persönlich? Ist der Therapeut / die Therapeutin gefühlt „da“ und wohlwollend mit dir?
In meinem Verständnis ist es fast zweitrangig, welche Form der Begleitung du dir suchst, solange du Vertrauen zu deinem Gegenüber hast und dein Gegenüber (neben der fachlichen Kompetenz) in eine echte Ich-Du-Begegnung (also in Kontakt) mit dir geht. Diese sollte von Wertschätzung, Wohlwollen, Achtsamkeit und Offenheit geprägt sein und niemals zu Abhängigkeiten führen. Das ist zumindest meine Meinung. Hier findest du einige alternativen Therapien / Methoden / Behandlungen, die dich ansprechen könnten.
Weitere Therapien und Methoden
- Gestalttherapie (nicht zu verwechseln mit „Gestaltungstherapie“, also Kunsttherapie)
- Coaching (systemisches Coaching oder NLP)
- Aufstellungsarbeit / Familienaufstellung
- EFT (Emotional Freedom Technique)
- TRE (Tension & Trauma Releasing Exercises)
- SE (Somatic Experiencing)
- Bioenergetik
- Tanztherapie
- Holotropes Atmen
- Hypnosetherapie
- Rückführung
- Craniosacral Therapie
- Kinesiologie
- Akupunktur
- Shiatsu
- Rolfing
- Bonding
- Schamanische Arbeit
- Mediale Arbeit
- Musiktherapie
- Kunsttherapie
- Singen & Tönen
- NATUR (eine der besten „Therapien“ überhaupt!)
Im Internet (oder über Empfehlungen) wirst du sicherlich fündig werden, wer die oben genannten Therapien bzw. Methoden in deiner Gegend ausübt.
Präventionskurse
Was du zudem auf alle Fälle machen kannst, ist ein Präventionskurs (z.B. zur Stressbewältigung / Entspannung), der von deiner gesetzlichen Krankenkasse größtenteils übernommen wird. Das sind Kurse wie:
- MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction)
- Progressive Muskelentspannung
- Autogenes Training
- Yoga
- Qigong
- Tai Chi
Schau einfach mal auf die Webseite deiner Krankenkasse. Dort findest du alle Präventionskurse.
Gruppen / Selbsthilfegruppen
Wenn du dich in Gruppen gut aufgehoben fühlst, kannst du auch eine Gruppe / Selbsthilfegruppe aufsuchen, in der du dich regelmäßig mit anderen Menschen triffst:
- Emotional Anonymous
- Frauengruppe
- Männergruppe
Tanz- und Bewegungsformen
Ich selbst bin ein großer Fan von Tanz- und Bewegungsformen, da diese in meinem Verständnis ganz hervorragend geeignet sind, um sich ganzheitlich zu erfahren (wenn man darin schon etwas geübt ist):
- 5-Rhythmen
- Contact Improvisation
- Movement Medicine
- Ecstatic Dance
- Biodanza
Akute Hilfe für Manager im Burnout
Wenn du JETZT gerade akut von Erschöpfung betroffen bist, eine (ganzheitliche) Unterstützung brauchst und nicht länger auf einen „Krankenkassen-Therapieplatz“ warten möchtest, melde dich gerne bei uns. Nimm jetzt Kontakt zu uns auf. Wir sind da: Kontakt
Unseren Podcast zu dem Thema findest du hier: Podcast
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